Glas bohren

Vor ein paar Tagen war ich bei meinem Kumpel Thorsten, wo wir zusammen ein Aquaterrarium zu einem Dendrobaten tauglichem Terrarium um gebaut haben.

Da an diesem Becken nur in der oberen Front eine Gaze eingesetzt war, musste eine Lösung für die untere Front gefunden werden.

Diese bestand aus 3 nebeneinander liegenden Loch Bohrungen von 50mm, welche mit 0,5mm Edelstahlgaze verschlossen wurden.
Da das Becken sehr nah an Bodennähe steht, hat sich Thorsten für eine 20mm Ablauf Bohrung in der Front entschieden, die mit einem Kugelhahn zum Ablassen des Wassers verschlossen wurde.

Für die Regendüse wurde eine 10mm Bohrung in der Deckscheibe vor genommen. Mittig von der Breite und 8cm von der vorderen Kante.

 

 

Vielen Dank für Bild und Textauszug an :

Materialliste:

 

- Glas oder Terrarium (in das gebohrt werden soll)

- Glasbohrer in entsprechenden Größen

- Akkuschrauber oder Bohrmaschine

- dicken Tesafilm zum abkleben

- Wasser zu Kühlung

- Edding zum anzeichnen

- Maßband oder Zollstock

- Geduld, eine ruhige Hand und Mut zum Risiko 

Als erstes sollte man die zu behandelnden Flächen gut reinigen. Danach die Bohrstelle mit einem Edding anzeichnen. Hierbei sollte man bedenken, dass Glasbohrer keinen Zentrierbohrer haben; es muss also eine Stelle am Kreisrand der Bohrung angezeichnet werden. Danach die Unterseite der Markierung mit dickem Tesafilm abkleben, damit vermeidet man zum größten Teil, dass die Bohrstelle von unten splittert.


Benutzt haben wir diamantbesetzte Glasbohrer, wie man sie im Handel oder Internet bekommt. (auf dem Bild sieht man den 50mm Bohrer) Es funktioniert zwar bis zu einer gewissen Lochgröße auch mit Fliesenspitzbohrern, aber das ist vermutlich Geschmacks- bzw. Übungssache.

Im nächsten Schritt benetzt man die Bohrstelle mit etwas Wasser und setzt den Bohrer leicht schräg an.

(Es gibt natürlich auch die Möglichkeit sich eine Schablone z.B. aus Holz, vorher aus zu sägen und diese dann mit Hilfe von Schraubzwingen oder Klemmen über der Bohrstelle zu fixieren)

WICHTIG: NIEMALS DRÜCKEN! Das Gewicht des Akku Schraubers ist mehr als ausreichend, das Loch zu fräsen. 

Es bedarf einiger Übung, ohne Zentrierbohrer eine Rille am Rand des Kreises zu erstellen.

 Anschließend wird durch langsame Veränderung der Schrägstellung des Bohrers eine leichte Kreisrille hergestellt. Dabei kann ich nur empfehlen, erst alle Kreisrillen zu erstellen bevor man ans eigentliche Bohren geht.

Da das schräge Ansetzen des Bohrers, unvermeidlich Vibrationen im Glas

verursacht. - man bedenke; je mehr Löcher schon gebohrt wurden, desto weniger Stabilität hat die Scheibe.

Natürlich darf man nicht vergessen, während der Bohrung immer wieder zwischendurch mit Wasser zu kühlen. Die Akkuschrauber-Drehzahl sollte recht niedrig sein. Kurz vorm Durchbrechen des Bohrers sollte man ganz langsam drehen lassen und VÖLLIG OHNE DRUCK, um dem Tesafilm die Chance zu geben, ein böses Ende zu vermeiden.

Nun kann man mit reichlich Geduld und einer ruhigen Hand weitere Löcher bohren. Am besten empfinde ich eine Arbeitshöhe in Bauchregion, um den Akkuschrauber/Bohrer möglichst ruhig und kontrolliert halten und führen zu können.


Ich hoffe, die Sache einigermaßen verständlich rüber gebracht zu haben und wünsche Euch viel Glück bei Eurem ersten Versuch.

 

Hals und Glasbruch :)